Das «Wall Street Journal» (WSJ) darf US-Präsident Donald Trump nicht auf seiner Schottland-Reise begleiten. Das Weiße Haus strich die renommierte Zeitung von der Liste der 13 akkreditierten Medien.
Grund für den Ausschluss ist ein Bericht über Trumps Verbindungen zum verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Trump-Sprecherin Karoline Leavitt erklärte: «Aufgrund des falschen und verleumderischen Verhaltens des "Wall Street Journals", wird es nicht Teil der 13 Medien sein, die an Bord sind.»
Milliardenklage gegen Medienmogul
Trump besucht ab Freitag für mehrere Tage Schottland. Gegen das WSJ und Medienmogul Rupert Murdoch, zu dessen Portfolio die Zeitung gehört, reichte der Präsident eine Milliardenklage ein.
Das WSJ hatte von einem angeblichen Glückwunschschreiben Trumps an Epstein zu dessen 50. Geburtstag im Jahr 2003 berichtet. In dem Brief mit schlüpfrigem Inhalt sollen mit einem Marker die Umrisse eines Frauenkörpers mit Brüsten gezeichnet worden sein.
Trump bestreitet Urheberschaft
Die Zeitung beruft sich auf Einblick in Dokumente, veröffentlichte den Brief selbst aber nicht. Trump bestreitet, Urheber gewesen zu sein und bezeichnete den Bericht als «Schwindel».
Der US-Präsident hatte auf seiner Plattform Truth Social geschrieben: «Ich habe Rupert Murdoch gesagt, dass es sich um einen Schwindel handelt und dass er diese Fake-Geschichte nicht drucken soll.» Jeffrey Epstein hatte über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht und beging 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid.
Druck aus eigenem Lager
Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Epstein-Akten zu öffnen. Weil er dies bislang nicht tat, wuchs der Druck auch aus dem eigenen Lager.
Kurz nach dem Erscheinen des WSJ-Berichts machte Trump bekannt, dass er einige, aber nicht alle Unterlagen offenlegen lassen wolle. Epstein war im Jahr 2019 verhaftet und angeklagt worden.
Verbindungen zur High Society
In Teilen der US-Gesellschaft sorgte Epsteins Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus - auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Weiße Haus unter Trump Journalisten Zugang verwehrt. Die Nachrichtenagentur Associated Press wurde etwa von Mitflügen in der Präsidentenmaschine Air Force One ausgeschlossen.
Wiederholte Medienausschlüsse
Hintergrund war damals, dass AP die von Trump verfügte Neubezeichnung für den Golf von Mexiko als «Golf von Amerika» nicht übernahm. Der Fall beschäftigt inzwischen Richter.
Zuerst hatte «Politico» über den Ausschluss des WSJ berichtet. Trump steht wegen der Epstein-Affäre unter großem Druck.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.